Tribute to The Beatles: Abbey Road
Come together right now...
Im dritten Teil der Beatles Tribute-Reihe im Theater Rigiblick erzählt der Pressesprecher der Beatles von den Ereignissen rund um die Produktion des Albums, das 2019 sein 50-Jahr-Jubiläum feiert.
Daniel Rohr schlüpft in die Rolle des Beatles-Pressesprechers Derek Taylor. Er erlebte die kontroverse und hoch kreative Abbey-Road-Phase hautnah mit, hatte aber damals gegen einen nicht enden wollenden Problemsturm zu kämpfen. Auch heute noch klingt das Album so, als wäre es gestern aufgenommen worden, und das wird sich auch morgen nicht ändern: Come Together, Something und Here Comes the Sun haben sich in die kulturelle DNA genauso eingeschrieben wie Mondlandung, Nixon und Woodstock. Und das sind nur drei der Songs auf «Abbey Road».
«Noch einmal so wie früher» – das ist der Tenor von «Abbey Road», dem letzten Album der wichtigsten Band der Rockgeschichte. Letztes Album? Schwanengesang also? Vieles deutet zumindest darauf hin, dass sich die Beatles nicht mit einem halbfertigen Album verabschieden wollten. Die Sessions zu «Let It Be» im Januar 1969 scheiterten quasi vor ihren Augen an Egoproblemen und akutem Lustdefizit. Das Album, das sie erstmals in Eigenregie aufnehmen wollten, nahm einfach keine Gestalt an: «Get back to our rock ‘n’ roll roots» war ein zu dürftiges Motto für eine Band, die mittlerweile nicht nur in der Popwelt prophetische Ausmasse erlangt hatte.
Die Aufnahmen wurden zunächst verworfen, «Let It Be» würde daher erst nach «Abbey Road» veröffentlicht, als die Beatles schon nicht mehr zusammenarbeiteten. Für ihre letzten Aufnahmen klopfen die Beatles daher nochmals bei ihrem Produzenten George Martin an, der damit schon gar nicht mehr gerechnet hatte und der im nostalgischen Beatles-Habitat, den Abbey Road Studios in London, wiederum für Unerhörtes sorgen wird. Die streng gehütete und von niemandem jemals entdeckte geheime Beatles-Formel führt ein letztes Mal zu unsterblichen Songs im zeitlosen Sound-Gewand. Das Album vereint sozusagen auf nur zwei Rillen alle Gegensätze paradisischer Zusammenarbeit, so als würde man in einem endlosen Blumenmeer gleich auf den ersten Blick die vier schönsten Exemplare herauspicken können: John, Paul, George und Ringo leben – und lieben – hörbar nochmals die Kraft, die sie als Beatles stärker macht als die Summe ihrer Persönlichkeiten. Johns Sarkasmus und Erdigkeit, Pauls verträumte Rockmelancholie, Ringos punktuelle Schlagfertigkeit und Georges neuentdecktes Kompositionsgenie machen das letzte Aufbegehren der Titanen zum Popmassstab der kommenden Jahrzehnte.